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In den letzten Jahren überraschen der polnische Modell-Eisenbahn-Club „Polska Makieta ModuÅ‚owa H0 Grupa Modelarska“ und seine Mitglieder immer wieder auf internationalen Modellbahn-Ausstellungen mit äußert detailreichen und besonderes liebevoll gestalteten Spur H0 Anlagen. So präsentierte Leszek Lewiński, ein Experte für die Geschichte der Eisenbahnen in Pommern und leidenschaftlicher Verfechter des Schienenverkehrs, für die Besucher der Modelleisenbahn-Messe „On TraXs 2023“ eine polnische Schmalspur- und Kleinbahn-Idylle in Perfektion.

Seine Modellanlage trägt den Namen „Über den Dächern von Kwidzyn“ („Nad dachami Kwidzyna“). Kwidzyn hieß früher Marienwerder und war bis zum Jahre 1919 die Hauptstadt des gleichnamigen Regierungsbezirks Marienwerder in der Provinz Westpreußen. Die Stadt liegt etwa fünf Kilometer östlich der Weichsel am Fluß Liwa und etwa 120 Kilometer südöstlich von Danzig. Die Modellbahnanlage widmet sich einer sehr interessanten und zugleich für Polen untypischen Eisenbahnstrecke, nämlich der Schmalspurbahn von Kwidzyn nach Mareza, also von Marienwerder nach Mareese, die einst zu den Marienwerder Kleinbahnen gehörte.

Leszek Lewiński hatte bereits seit einigen Jahren an dieser Modelleisenbahnanlage Vorarbeit geleistet, indem er mehrere hundert Fotos, alte Postkarten und sogar historische Filmaufnahmen der ehemaligen Marienwerder Kleinbahnen gesammelt hatte. Schlußendlich waren historische Karten und mehrfache Begehungen der Überreste der ehemaligen Kwidzyner Schmalspurbahn die Grundlage für die Erstellung der dreiteiligen Segmentanlage, die einen Abschnitt der Strecke zwischen den Bahnhöfen Kwidzyn und Mareza abbildet.

Entstanden ist eine originalgetreue Nachbildung der Bahnstrecke, die in den 1960‘er und 1970‘er Jahren in Polen verlief. Schwerpunkt der Spur H0 Anlage ist jene Stelle, an der die Bahnstrecke den Fluß Liwa überquert und auf einem Viadukt sprichwörtlich über den Gebäuden in den Vororten der Stadt Kwidzyn verläuft. Neben mehreren Wohn- und Industriegebäuden erscheint im Hintergrund auch die Burg Marienwerder. Die Spur H0 Gleise wurden wie im Original in Kurven und mit einem starken Gefälle bzw. mit einem steilen Anstieg verlegt.

Anzumerken bleibt, dass die Arbeiten an dieser Modellanlage vor weit über zehn Jahren begonnen hatten. Zunächst folgte die originalgetreue Nachbildung aller Gebäude im Maßstab 1/87. Danach wurde die Konstruktionen der Brücke über den Fluß Liwa und des Viadukts, das über Häuser und Straßen führt, vorbereitet. Zum Schluß erst wurden die einzelnen Modellsegmente, die liebevollen Details sowie insbesondere die im Maßstab korrekt angefertigte Hintergrundtapete angefertigt.

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© Markus Lenz - Frankfurt am Main | www.Pennula.de | Zuletzt aktualisiert am 9. Oktober 2023 | E-Mail | Impressum