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Kim Marsh ist ein Modellbahner aus Australien, der sein kleines Eisenbahn-Diorama auf der bekannten Modellbahn-Messe „On traXS“ dem staunenden Publikum präsentiert hat. Seine Modellanlage nennt sich „Sandy Hollow“ und zeigt im Maßstab 1/35 eine Farm mit Werkstatt und Feldbahnanschluß wie sie für Australien und die Region Tropical Queensland typisch ist. Die kleine Modelleisenbahn hat gerade einmal eine Grundfläche von einem Papierblatt der Größe DIN A4.

Kim Marsh hat ein außergewöhnliches Talent für die Gestaltung komplizierter Dioramen. Mit faszinierender Liebe zum Detail kombiniert der Modellbau-Meister eine Vielzahl von Materialien, um seine Miniaturwelten zu gestalten. Er baut seit über 30 Jahren alle Modelle und Dioramen von Grund auf. Dazu sucht und fotografiert er inspirierende Motive, skizziert seine Ideen, sammelt Rohmaterialien und fängt dann schließlich an, Formen zu schneiden, zu schnitzen, zu biegen und zu kleben. Die Materialien, die er verwendet, sind meistens Holz, Papier, Messing, Blech und diverse Kunststoffe.

In den letzten Jahren hat er sich immer tiefer in die Nachbildung von australischen Motiven eingearbeitet. Häufig läßt er sich von historischen Motiven aus seiner Heimat inspirieren, beispielsweise von verfallenen Hütten über rostende Eisenbahnen bis hin zu eingestürzten Gold- und Kohleminen. Das Umland von Queensland sowie der architektonische Stil der Tropen, u.a. mit Häusern auf Stelzen und all den vielen Details, inspirieren ihn zu seiner Modellarbeit.

Obgleich er seine historischen Vorbilder mit einer großen Portion Phantasie nachbaut, sind Kim Marsh‘ fertige Kreationen dennoch sehr realistisch. Seine Tropenhäuser verfügen über Dachentlüftungen, Außentanks, Holzbalkone, gemauerte Schornsteine und Fensterläden mit Jalousien. Doch wenn man sich seine Miniaturwelten im Detail anschaut, entdeckt man sein wahres Genie, nämlich die künstliche Alterung, also das sogenannte „Weathering“. Bei Holzzäunen fehlen ein paar Palisaden, Wellblechdächer sind verrostet, an alten Schornsteinen fehlen Ziegel, Paletten haben gebrochene Bretter, Beton hat Risse und an Wänden blättert die Farbe ab.

Um diese Effekte zu erzeugen, nutzt er einen Airbrush, Ölfarben, Farben auf Wasserbasis, Buntstifte, farbiges Papier, Gips sowie jede Menge Erfahrungswissen. So hat er seinen ganz eigenen Stil erfunden, indem er Oberflächen zunächst grundiert und danach eine Rostgrundfarbe aufträgt. Nach dem Trocknen trägt er eine mit Haarspray versiegelte Salzschicht auf und erst danach sprüht er die Deckfarbe auf. Wenn diese dann vollständig getrocknet ist, beschädigt er absichtlich die Oberfläche, so dass die zuvor aufgetragene Rostfarbe in einem zufälligen Muster wieder zum Vorschein kommt. Kim Marsh glaubt fest daran, dass das Geheimnis des authentisch aussehenden Rosts im Modellbau das Zufallsmuster sei, das er mit seiner Art und Weise des „Weathering“ und „Scratch Building“ perfektioniert hat.

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© Markus Lenz - Frankfurt am Main | www.Pennula.de | Zuletzt aktualisiert am 9. Oktober 2023 | E-Mail | Impressum